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1. Geschichte des Mittelalters - S. 91

1872 - Münster : Coppenrath
verwstet, ganze Drfer verbrannt. Dann wandte sich ein feind-licher Heerhaufen nach Westen hin, wurde hier aber, in der Nhe von Sondershausen, von den Sachsen und Thringern berfallen und zersprengt, und die Flchtlinge erlagen theils dem Hunger und der Klte, theils dem Racheschwerte der Deutschen. Der weit grere Haufen der Ungarn aber blieb vor Merseburg stehen. Hier, meinten sie, seien alle Schtze aufgehuft. Gegen diesen Haufen wandte sich Heinrich selbst und bezog ein Lager auf einem Hgel an der Saale, den Feinden gegenber. Drei Tage hintereinander stieg er in die Ebene hinab, nicht um anzugreifen, sondern um zuvor seine Leute an den Anblick der Barbaren zu gewhnen. Der vierte Tag war von ihm zur Schlacht bestimmt. An diesem stellte er seine Scharen auf, er-innerte sie an alle erlittene Schmach und ermunterte sie, auf den Schutz des Hchsten zu vertrauen und mnnlich zu bestehen den Kampf fr die gerechte Sache. Und vertrauensvoll blickten die Krieger auf das Bild des heiligen Engels Michael auf der hochflatternden Reichsfahne und auf ihren König, der, vor Allen hervorragend, sie selbst gegen den Feind fhrte. Und als er das Zeichen zum Angriffe gab, strmten sie so gewaltig auf die Raubscharen los, da diese nicht einmal den ersten Angriff aus-hielten, fondern Alle erschrocken entflohen. Aber Heinrich setzte ihnen nach, lie Alle, welche Widerstand leisteten, niederhauen, die Gefangenen aber als Ruber und Mordbrenner grten-theils an die Bume knpfen. Das Lager der Ungarn nebst dem ganzen Raube, selbst die schon als Sklaven fortgeschleppten Brder, fielen in der Sieger Hnde. Es war ein herrlicher Sieg, dem Siege des Hermann der Varus vergleichbar; denn es galt die Ausrottung der frechsten Ruber unseres Vater-landes. Noch jetzt erhlt ein jhrlicher mit einem Volksfeste verbundener Gottesdienst im Kirchspiele Keuschberg bei Merse-brg das Andenken an diesen glorreichen Tag. Der Ruf dieses Sieges im Jahre 933 erscholl durch ganz Guropa. Denn auch nach Italien, Frankreich und mehren

2. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1872 - Münster : Coppenrath
96 ein Beweis, wie hart er seine nchsten Verwandten gekrnkt haben mute. Im Jahre 955 fielen sie in Bayern ein und . berschwemmten mit ihren Ranbhorden das ganze Land. Nichts, meinten sie, wrde sie in ihrem Siegeszuge aufhalten knnen, es mte denn der Himmel der sie zusammenstrzen, oder die Erde sich austhun, sie zu verschlingen. Ihre Rosse, prahlten sie, sollten die deutschen Flsse und Seen austrinken, und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen. Ihre Rotten lagerten sich um Augsburg, welches sie fr den Sitz aller Reichtmer hielten. Hier, zwischen den Usern des Lech und der Wertach, breitet sich eine unbersehbare Ebene aus, ohne Baum und Strauch, nur mit kurzem Grase bewachsen, ringsum ziehen sich Hgel, mit Drfern besetzt. Das ist das Lechfeld, auf welchem sich die ungarischen Raubscharen zum Kampfe aufstellten und mit hhnen-dem Uebermuthe den heranziehenden Otto erwarteten. Otto vertrauete auf Gott. Im Angesichte des ganzen Heeres lie er sich das heilige Abendmahl reichen und slehete den Beistand des Himmels zu dem bevorstehenden Kampfe an. Das ganze Heer betete mit ihm. Nachdem sie sich so znm Kampfe wrdig vor-bereitet hatten, brachen sie in acht Schlachthaufen in die Ungarn ein. Die feindlichen Reihen wurden bald durchbrochen, und furchtbar wiithete nun unter ihnen das Schwert der ergrimmten Deutschen. In wilder Unordnung flohen die Feide endlich von dem blutigen Schlachtfelde hierhin und dorthin; die meisten aber wurden von den nachsprengenden Deutschen eingeholt und ohne Gnade niedergehauen. Nur durch Ausrottung glaubte sich die Deutschen vor diesem Raubgesindel schtzen zu knnen. Mehr als hunderttausend Mann sollen an diesem einen Schreckens-tage umgekommen sein. Diese blutige Schlacht, welche aw 10. August 955, am heiligen Laurentiustage, auf dem Lechfelde vorfiel*), benahm den Ungarn die Lust, wieder nach Deutschland *) Zur Gcdchtnifeier dieses bedeutsamen Tages ist 900 Jahre spter, am Jo. August 1855, vou den Einwohnern Augsburgs auf dem Lechfelde der Grundstein zu einem wrdigen Denkmale, zum Bau eines neuen Gotteshauses, gelegt worden.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 262

1861 - Münster : Coppenrath
262 „Wollet ihr denn ewig leben?" und führte sie von Neuem in's schrecklichste Feuer. Aber auch die äußersten Anstrengun- gen blieben erfolglos. Daun wich nicht und wankte nicht. Und als zuletzt auch der General Benkendorf mit der sächsi- schen Reiterei, die vor Rache glühete, in die Preußen einhieb, da wurde die Niederlage vollendet. Zum Andenken des glor- reichen Tages von Kollin stiftete die Kaiserin den Maria- Theresia Orden und ernannte zu dessen erstem Großkreuze den glorreichen Sieger Daun. Durch diese große Niederlage bei Kollin gingen alle frü- her errungenen Vortheile für Friedrich wieder verloren. Er mußte die Belagerung von Prag sogleich aufheben und sich mit seinem geschlagenen Heere durch die Lausitz nach Sachsen zurückziehen Die Oesterreicher nahmen ganz Böhmen und bald auch Schlesien in Besitz. Ja, einer ihrer Generale, Haddik, wagte sich mit viertausend Reitern bis vor die Thore von Ber- lin und brandschatzte die Stadt. Zugleich war Fnes Unglück für Friedrichs Feinde das Signal zu einem allgemeinen An- griffe. Die Russen drangen unter Aprarin in das östliche Preußen ein und erfochten am 30. August einen Sieg bei Großjägerndorf unweit Welan über den preußischen Ge- neral Lehmann. Die Schweden nahmen Pommern in Besitz, und zwei französische Heere unter dem Prinzen Soubise und dem Marschall d'estr^es fielen in Hannover und Hessen ein. Der letztere schlug am 26. Juli bei Hastenbeck, nicht weit von Hameln, den Herzog von Cumberland, der hier ein englisch - deutsches Heer befehligte, und zwang ihn zu dem schmachvollen Vertrage zu Kloster Seeven (8. September), vermöge welchem der Herzog Hannover, Braunschweig und Hessen den Franzosen räumte und sein Heer aufzulösen ver- sprach. Der Prinz Soubise und die Reichstruppen drangen nach Sachsen vor, um dieses Land von den Preußen zu be- freien. Friedrichs Lage schien verzweiflungsvoll. Er theilte sein Heer in mehrere Haufen, um bei günstiger Gelegenheit

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 263

1861 - Münster : Coppenrath
263 loszuschlagen. Mit einem derselben wandte er sich gegen die Franzosen, um den Fortschritten derselben Einhalt zu thun. In Gotha trafen die Preußen zuerst mit ihnen zusammen. Frie- drich hatte von der Herzogin von Gotha geheime Nachricht erhalten, daß Soubise nebst der ganzen Generalität sich in das herzogliche Schloß eingelegt hätte, und daß sie leicht über- fallen werden könnten. Und sogleich sprengte der preußische General Sei blitz mit fünfzehnhundert Reitern nach Gotha. Es war gerade Mittag, und die Franzosen ließen es sich bei reichbesetzten Tischen guter Dinge sein, als Seidlitz vor den Thoren erschien. Die sechstausend Franzosen, die in der Stadt lagen, dachten an keinen Widerstand, sondern verließen er- schrocken ihre rauchenden Schüssel und flohen in solcher Eile aus der Stadt, daß von den hereinstürmenden Preußen nur wenige Soldaten, aber desto mehr Friseurs, Komödianten, Köche und Kammerdiener gefangen, und ganze Kisten voll wohl- riechender Wasser und Pomaden, auch eine Menge Haarbeu- tel, Pudermäntel und Sonnenschirme erobert wurden; ein Be- weis, welche Ueppigkeit damals im französischen Lager herrschte! Triumphirend kehrten die Reiter mit der gemachten Beute von diesem lustigen Zuge zurück. Nachdem Soubise zu Erfurt mit dem Reichsheere sich vereinigt hatte, zog er weiter hinauf, um den König Friedrich aufzusuchen. Dieser ließ nicht lange auf sich warten, sondern rückte dem sechzigtausend Mann starken Feinde mit zwei und zwanzigtausend Mann kühn entgegen. An der Saale, bei dem Dorfe Roßbach, westlich von Lützen, traf er am 5. Novem- der mit den Feinden zusammen. Schon jubelten diese, daß Friedrich mit seiner Potsdamer Wachtparade — so nannten sie höhnend sein kleines Heer — dem Tode oder der Gefangen- schaft nicht entgehen könne. Ihre einzige Sorge war nur, daß er ihnen wieder entrinnen möchte. Sie zogen deshalb mit wehenden Fahnen und klingendem Spiele eilig an dem Hügel vorüber, auf welchem das Häuflein stand, um es zu umzin-

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 324

1861 - Münster : Coppenrath
324 Bösewichte zu befreien, um so frecher ward dessen Mißhand- lung. Die Jakobiner zwangen ihn sogar, seinem Schwager- Leopold Ii., der für ihn rüstete, selbst den Krieg zu erklären. Als diese Kriegeserklärung, welche unter dem 20. April 1792 erlassen wurde, nach Wien kam, war der Kaiser Leopold Ii. eben gestorben. Ihm folgte sein Sohn Franz Ii., welcher in Verbindung mit dem Könige von Preußen, Friedrich Wilhelm Ii., den Krieg gegen Frankreich eröffnete. Beide ahneten wohl damals nicht, daß dieser Krieg, den sie mehr für einen raschen Triumphzug hielten, mit geringer Unter- brechung bis 1815 dauern und das Glück zohlloser Familien untergraben würde. Unter Anführung des als Feldherr hochberühmten Her- zoges Ferdinand von Braunschweig rückte ein preußisches Heer, dem der König und seine zwei ältesten Söhne persönlich folgten, nebst 20,000 Ausgewanderten und 6000 Hessen durch das Erzstift Trier in Lothringen ein, nachdem vorher schon die Feindseligkeiten an den Grenzen der österreichischen Niederlande zwischen den Franzosen und Oesterreichern begonnen hatten. Die Verbündeten eroberten die Festungen Longwy und Ver- dun und drangen siegend in die Champagne ein. Ganz Paris gerietst in Bewegung und war mehrere Tage hindurch der Schauplatz gräßlicher Mordscenen. Am 25. Juli, noch vor dem Aufbruche des verbündeten Heeres von Coblenz, hatte der Herzog von Braunschweig ein drohendes Manifest (Be- kanntmachung) an die französische Nation erlassen: „Alle Franzosen, welche die geheiligten Rechte ihres Königs nicht sogleich anerkennen würden, besonders aber Paris, sollten die schwersten Strafen erleiden. Es solle dieser Stadt der Empörung ergehen, wie einst Jerusalem, kein Stein solle auf dem andern bleiben, die Stolze vom Angesichte der Erde vertilgt werden." Einer so drohenden Sprache bedurfte es gerade, um alle Franzosen, selbst die königlich Gesinnten, auf das äußerste zu erbittern. Jünglinge und Greise strömten i

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 341

1861 - Münster : Coppenrath
341 den die Gefängnisse geöffnet, und viele tausend unschuldige Schlachtopfer der Freiheit wiedergegeben. Der Terrorismus, welcher innerhalb vierzehn Monate zwei Millionen Franzosen das Leben kostete, hatte nunmehr sein Ende. Die eingeschüch- terten Jakobiner verloren sich allmälig; am 12. November 1794 ward ihr berüchtigter Klub, der einer Räuberhöhle glich, förmlich geschlossen. Im Oktober 1795 erschien die dritte Constitution, welche der Zerstörung Einhalt thuen und auf den Trümmern des umgestürzten Alten ein Neues wieder auf- bauen sollte. Nach derselben sollte Frankreich eine untheilbare Republik ausmachen. Die gesetzgebende Gewalt wurde zwei Kammern übertragen, dem Rathe der Jüngern, der 500 Mitglieder enthielt und Gesetze Vorschlägen, und dem Rathe der Alten, der aus 250 Mitgliedern bestand und die Gesetzvorschläge Prüfen sollte. Die ausübende Gewalt, also die eigentliche Regierung, führten fünf Direktoren. Jedoch dauerten die Mißhelligkeiten sowohl unter den Macht- habern der Nation als auch unter dieser selbst fort und fort. Der blutige Krieg in der Vendäe endete erst zu Anfänge des Jahres 1796. Sicgrcichc Fortschritte der Republik. — Während jener Stürme im Innern ward unausgesetzt an den Grenzen gekämpft. Die Franzosen blieben größtentheils Sieger. Der General Jourdan gewann die entscheidende Schlacht bei Fleurus am 26. Juni 1794 gegen den österreichischen Feldherrn, den Prinzen von Coburg. In dieser Schlacht machten die Franzosen den ersten Versuch, die Stellung der Feinde aus einem Luftballon, den man an einem langen Seile auffteigen ließ, zu beobachten. Dieser Versuch wurde im niederländischen Feldzuge oft wieder- holt, später jedoch wieder aufgegcben, weil man das aufstei- gende Luftschiff noch nicht nach Belieben lenken und regieren kann. Die herrschenden Winde bestimmen einzig die Richtung desselben. Eine andere Erfindung aber, welche um diese Zeit der französische Ingenieur Chappe machte, der Telegraph,

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 368

1861 - Münster : Coppenrath
368 Glück des Friedens zu erhalten, hatte, den übrigen Mächten gegenüber, fort und fort seinen Beitritt zur Coalition gegen Frankreich geweigert. Er wurde jetzt selbst von dem franzö- sischen Machtgebieter auf das übermüthigste zum Kriege her- ausgefordert. Nicht genug, daß dieser durch die Bildung des Rheinbundes nur zu deutlich seine Absicht an den Tag gelegt hatte, mit der einen Hälfte Deutschlands die andere zu un- terjochen; nicht genug, daß er Preußen mit England verfeindet hatte; er selbst knüpfte jetzt Friedensunterhandlungen mit Eng- land an und sicherte diesem die Rückgabe Hannovers zu, ob- gleich er noch vor Kurzem für dasselbe von Preußen ein an- deres Land eingctauscht hatte. Empört über diese und andere Ungerechtigkeiten erklärte der König an Frankreich den Krieg. Obschon das preußische Heer vom besten Muthe beseelt und durch 22,000 Sachsen verstärkt war, so blieb dennoch der Kampf zu ungleich gegen das große, kampfgeübte Heer der Franzosen und ihrer Verbündeten, welches vom Kaiser selbst und von seinen ersten Feldherren angeführt wurde. Die preu- ßischen Heerführer waren größtentheils schon hochbejahrt und in der neuen Kriegesweise weniger geübt; die jungen Offiziere ohne Erfahrung, aber voll Uebermuth, und genossen nicht das Vertrauen der Soldaten. Es traf deshalb auch das Unglück ein, das man schon im Voraus für Preußen gefürchtet hatte. Ein Gefecht bei Saalfeld am 10. October, in welchem der Prinz Ludwig Ferdinand von Preußen, ein Vetter des Köni- ges, den Heldentod starb, war das Vorspiel, des verhängniß- vollen Tages bei Jena (an der Saale im Weimarschen) und Auerstädt (im Regierungsbezirk Merseburg). Schlacht bei Jena und Aucrstadt (1806). — Die preußi- sche Macht war in zwei Heere getheilt. Das eine, stärkere, stand unter dem Könige und dem Herzoge von Braunschweig bei Auerstädt gegen Davoust, das andere unter Hohenlohe bei Jena gegen Napoleon selbst. Am 14. October 1806 wurden gleichzeitig die beiden Hauptschlachten bei Jena und Auerstädt

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 370

1861 - Münster : Coppenrath
als preußischer Feldmarschall Theil am Kriege gegen ihn ge- nommen'habe. Allein der trotzige Sieger erwiederte: „Das Haus Braunschweig hat aufgehört zu regieren!" Krank und des Augenlichtes durch seine Wunden beraubt, ließ sich der verfolgte Greis weiter nach Altona bringen und starb in trost- loser Verbannung zu Ottensee. Schlacht bei Eylau und Fncdland (1807). — Die Trüm- mer des preußischen Heeres vereinigten sich hinter der Oder mit einem unterdeß augekommenen russischen Hülfsheere, und zwei Tage hintereinander, am 7. und 8. Februar 1807, wurde die mörderische Schlacht bei Eylau (im Regierungsbezirke Königsberg) geschlagen, in welcher die Preußen ihren alten Waffenruhm wieder bewahrten. Beide Theile rühmten sich des Sieges, und beide Theile zogen sich zurück. Napoleon hatte bereits einen Aufruf erlassen an die Polen, sich zu er- heben gegen ihre früheren Unterdrücker und sich mit ihm zu vereinigen zur Wiederherstellung ihres Königreiches; und freu- dig erhob sich das Volk auf seinen Ruf. Am 14. Juni 1807, am Jahrestage der Schlacht bei Marengo, ward bei Fried- land (in demselben Regierungsbezirke) noch einmal blutig gestritten, und endlich ein vollkommener Sieg über das ver- bündete Heer der Russen und Preußen von Napoleon errungen. Friede Zll Tilsit (1807). — Erschüttert bat der Kaiser Alexander, als er den Furchtbaren schon den Grenzen seines eigenen Reiches nahe sah, um Waffenstillstand und Frieden. Napoleon bewilligte beides und kam mit ihm und dem ge- beugten Könige von Preußen auf dem Flusse Niemen zu- sammen, um das Nähere persönlich zu besprechen. Zu Tilsit (an der Memel im Regierungsbezirke Gumbinnen) wurden alsdann die Unterhandlungen gepflogen. Hier erschien auch die Königin Luise von Preußen, ein Bild der Hoheit und Anmuth, vor dem Manne des Schreckens, hoffend, ihn zu be- sänftigen; aber seine Stirn blieb finster gegen Preußen. Nur mit Rußland wurde eigentlich unterhandelt, das wehrlose

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 387

1861 - Münster : Coppenrath
397 Pferde gekostet. Im Jahre 1813 verbrannte man noch in Rußland über 200,000 erstarrte Leichen. 83. Vierte Coalition gegen Frankreich. Die Freiheitskriege von 1813, 14 und 15. Das Jahr 1813. Das niedergebeugte Europa sah in jenem grausigen Un- tergänge das Strafgericht Gottes selbst und erhob sich in küh- ner Begeisterung für die Wiedereroberung seiner Freiheit. Preußen, als das nächste in der Reihe, ging mit seinem Beispiele voran. Der König schloß mit den Russen Friede und Freundschaft und rief, von Breslau aus, am 3. Februar 1813 sein Volk zu den Waffen auf. Und freudig drängten sich Knaben und Jünglinge, Männer und Greise, Reiche und Arme, das ganze Volk ohne Unterschied des Ranges und Standes, zum harten Dienste des Krieges. Das ganze Land erscholl vom Geräusche der Waffen. Von Weib und Kind schied Jeder männlich entschlossen, Alles für Alles zu wagen, und die Alten, welche nicht mitziehen konnten, waffneten und segneten ihre Söhne. Frauen und Mädchen, selbst Kinder legten Geld und Gut oder die Arbeit ihrer Hände auf den Altar des Vaterlandes; das ganze Volk wetteiferte in Dar- bringung freiwilliger Gaben und Opfer. Schon die ersten Gefechte zeigten, daß ein ganz neuer Geist das preußische Heer beseelte; die Franzosen wurden ge- schlagen und über die Elbe zurückgeworfen. Dann aber er- schien Napoleon selbst mit einem neuen Heere aus Frankreich. Mit seiner unermüdlichen Thätigkeit hatte er hier ungesäumt Alles in Bewegung gesetzt, seinen Verlust durch neue Trup- penaushebungen zu ersetzen und die kriegerische Nation zu neuen Opfern anzufeuern. Kühn traten ihm die Preußen, von einer russischen Abth-eilung unterstützt, bei Lützen, unfern von Großgörschen, auf dem Schlachtfelde Gustav Adolf's und des großen Friedrich, am 2. Mai 1613 entgegen, und 25*

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 151

1861 - Münster : Coppenrath
151 leben, Merseburg, Naumburg, Zeitz, Weißcnfcls in seiner Ge- wall. Da schickte der Kurfürst in seiner Bedrängniß eiligst Gesandte zum Schwedenkönige und ließ auf's dringendste um Bündniß und Hülfe bitten. Dieser empfing die Gesandten mit scheinbarer Kälte; er ließ sie lange bitten und stellte endlich die harten Bedingungen: der Kurfürst solle ihm Wittenberg einräumen, einen dreimonatlichen Sold für seine Truppen zah- len, ihm seinen ältesten Sohn als Geißel schicken und alle seine schlechten Rathgeber zur Bestrafung ausliefern. Der ge- ängstigte Kurfürst war zu Allem bereit. „Nicht nur Witten- berg," schrie er, „sondern ganz Sachsen soll er zum Unter- pfande haben; nicht nur einen Prinzen, sondern meine ganze Familie, ja mich selbst will ich ihm als Geißel geben, und alle Verräther, die er mir anzeigt, sollen bestraft werden." Den König rührte die Angst und Verlegenheit des schwachen Mannes. Er stand großmüthig ab von seinen harten Forderun- gen. Ein einmonatlicher Sold für seine Truppen war alles, was er annahm. Das Bündniß wurde ungesäumt abgeschlossen, und das sächsische Heer mit dem schwedischen vereinigt. Schlacht bei Drcitcnfctd (1631). — Tillp hatte sich eben der Stadt Leipzig bemächtigt, als das sächsische und schwedische Bundesheer gegen ihn anzog. Bei dem Dorfe Breitenfeld, nicht weit von Leipzig, stießen sie am 17. September 1631 aufeinander. Mit einem furchtbaren Kanonendonner eröffnete sich die Schlacht. Dann warf sich Tillp mit stürmender Gewalt auf die Sachsen, die auf dem linken Flügel standen. Schon beim ersten Angriffe löseten sich ihre Glieder, bald war die Flucht allgemein. Der Kurfürst selbst floh in solcher Eile, daß er seinen Hut im Stich ließ und unaufhörlich forteilte bis nach Eulenburg, wo er anhielt, um sich mit einem Trunk Bier zu laben. Wie ein Fels dagegen stand der König mit seinen Schweden auf dem anderen Flügel, wo er sieben An- griffe der pappenheimschen Reiterei abschlug. Eben so fruchtlos blieben die Versuche Tillp's, als er nach der Rückkehr von der
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